Notfallschulungen für die städtischen Schulen führen zu unbegreiflichen Massnahmen

Teil 1
Feuerwehr Rapperswil-Jona bietet Erste-Hilfe-Kurse an
Zwischen 2017 und 2019 führte die Feuerwehr, insbesondere einige sehr engagierte Mitglieder des Sanitätszuges, Erste-Hilfe-Kurse für Institutionen durch (Schulen Eschenbach, Schulen Rapperswil-Jona und Betreuungsangebote Rapperswil-Jona). Total wurden 15 Erste-Hilfe-Kurse durchgeführt; alle mit sehr guten Rückmeldungen. Ende 2018 hat das Feuerwehrkommando beschlossen diese Kurse einzustellen, da sie kein Kerngeschäft der Feuerwehr darstellen. Die letzten zwei Kurse fanden im Januar 2019 für die Schulen von Rapperswil-Jona statt.
Gründung einer Einzelfirma für Notfallschulungen
Aus einem ausgewiesenen Bedürfnis heraus, wurde der Chef Sanitätszug von den Schulen Rapperswil-Jona angefragt, ob die erfahrenen Kursleiter solche Kurse auch auf privater Basis anbieten würden. Um als transparenten und offiziellen Anbieter wahrgenommen zu werden, gründete Daniel Riesen im Februar 2019 die Einzelfirma «help2help-notfallschulungen Riesen» und trug diese im Handelsregister ein. Ebenfalls wurde zum gleichen Zeitpunkt die Homepage www.help2help-notfallschulungen.ch aufgeschaltet. Zusammen mit den drei Freelancern Matthias Bertschi, Christine Hunziker und Patrick Jenni, wurden im Jahr 2019 vier Kurse durchgeführt.
Als das Feuerwehrkommando im Jahre 2019 zudem entschied, dass ab 1.1.2020 keine BLS-AED Kurse mehr durchgeführt werden, beantragte die Firma help2help beim Dachverband erfolgreich die Zertifizierung zur Erteilung von BLS-AED Kursen. Bis dato wurden jedoch noch keine BLS-AED Kurse durchgeführt.
Feuerwehrkommandant fühlt sich hintergangen
Das Kommando verurteilt dieses Engagement aufs Schärfste und versucht mit allen Mitteln unrechtmässige Sanktionen (sie nennen es Schutzmassnahmen) zu verhängen. Drei Kaderleute werden von ihren Funktionen enthoben, die Mitglieder des Sanitätszuges dürfen keine Weiterbildungen mehr besuchen und keine Einsätze für medizinische Notfälle ausführen. Nachweislich hat die Firma help2help nie das Angebot der Feuerwehr konkurrenziert, kein Material oder Unterlagen der Feuerwehr benützt, noch hat je das sehr grosse Engagement der involvierten Personen zu Gunsten der Feuerwehr darunter gelitten. Alle involvierten Personen haben sogar im Jahr 2019 einen deutlich überdurchschnittlichen Einsatz in der Feuerwehr gezeigt. Leider hat sich das Kommando zusammen mit dem Stab und der Feuerschutzkommission sogar entschieden auch Angehörige der Kursleitenden zu sanktionieren.
Sanktionen für Dienst an der Bevölkerung
Die involvierten Instanzen sind der Meinung, dass ein solches Engagement ausserhalb der Feuerwehr unbedingt vor Beginn hätte dem Kommando gemeldet werden müssen, bevor solche «geheimen und kommerziellen Aktionen» stattfinden.
Wir finden es schade und bedauernswert, dass ein Einsatz zu Gunsten der Bevölkerung und zum Zwecke einer guten Sache (Weitergabe von Erste-Hilfe-Wissen) ausserhalb der Organisation der Feuerwehr Rapperswil-Jona nicht akzeptiert und schon gar nicht toleriert wird.
Der Umstand, dass diese Aktion im Geheimen durchgeführt wurde und weder die Feuerschutzkommission noch der Stab der Feuerwehr Bescheid gewusst hat, ist aus unserer Sicht ein sehr grosser Vertrauensmissbrauch.
Auszug aus Mail vom Feuerwehrkommandant Rapperswil-Jona
Begründung der disziplinarischen Massnahmen
Begründungen fehlten lange. Zuerst wurde mit unerlaubter Nebenbeschäftigung argumentiert, bis die Betroffenen klar darlegten, dass der freiwillige Feuerwehrdienst eine Nebenbeschäftigung ist und eine Tätigkeit neben der Feuerwehr entweder eine Berufsausübung oder ein anderes Hobby sind. In der eingeforderten schriftlichen Begründung wurde dann auf fehlendes Vertrauen hingewiesen, welche Massnahmen benötigen. Dies scheint ein Freipass für die Entfernung von engagiert-hinterfragenden Feuerwehrangehörigen aus der Organisation zu sein.